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#126 Am 15.08.2023 um 18.52 Uhr

Obsidiangarde
Meria
Elf Sidekick
Meria
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Im Feuerhain - bei Wei Chan, unterwegs, in Shans Haus mit Xiao


Shan schlief noch tief und fest. Erst als sich jemand bewegte und eine tiefe Stimme sprach, wurde er langsam wach. Um so überraschter war er, als vor ihm Xiao aufrecht saß und noch leicht verwirrt umherblickte. Augenblicklich wurde er hellwach und umarmte den Jungen vor sich. “Xiao“, kam es nur und ihm war im ersten Moment egal, wie der Blonde darauf reagierte.
Wei-Chan ließ die beiden kurz allein und Xiao begann Fragen zu stellen. Shan überlegte, wie er das alles so kurz wie möglich erzählen konnte. „Nein, bist du nicht“, begann Shan zu erklären. „Du bist in Huolin, im Hao Clan. Wir haben dich aus Yunmeng rausgeholt. ...Ich wusste das irgendwas nicht stimmt, als du nicht mehr geschrieben hast. ...Und bevor du Angst bekommst, das du zurück musst... Du kannst ab jetzt hier bleiben. Hao Binghe hat dich...sozusagen freigekauft. So seltsam das jetzt klingt. Also mach dir keine Gedanken mehr darum, sondern werde erst mal gesund, ok?“
Xiao jedoch schien ein äußerst schlechtes Gewissen zu haben, in vielerlei Hinsicht, und Shan schüttelte den Kopf.
„Rede dir doch nicht so einen Quatsch ein“, begann er und blickte ernst. „Das mit dem freikaufen habe ich nur so gesagt. Du musst nicht mehr nach Yunmeng. Du bist frei. Und wenn du willst kannst du in unseren Clan.“
Auf Xiaos weitere Worte wusste Shan keine Antwort mehr um ihn zu überzeugen, doch da kam bereits Hao Binghe herein und übernahm alles weitere.
Shan nickte auf Binghes Worte, bekam allerdings kurz große Augen, bevor er wieder Xiao anblickte und verlegen grinste. „Da hörst du´s.“
Binghe munterte Xiao auf, bis er schließlich nickte und zusagte, auch wenn Shan es erst einmal nicht so gefiel, weil Xiao Ren zuerst nannte, weil er diesen wiedersehen konnte. Allerdings hatte Xiao vorher keine wirklichen Freunde, daher sah Shan darüber hinweg. Da Xiao schließlich meinte, dass er sich freuen würde bei Shan zu sein, grinste dieser breit. „Ja, und das kann er jetzt nicht mehr zurück nehmen“, kam es nur von ihm.
„Du kannst auch bei mir wohnen“, begann Shan, auf Binghes Erklärung hin, Xiao würde ein eigenes Zimmer bekommen, stockte allerdings um Xiao nicht zu überfordern. „Aber nur wenn du willst. Wenn du lieber erst mal allein wohnen willst, ist das auch ok.“

Binghe war gegangen und Xiao wie auch Shan mussten sich eine kleine Predigt seitens Wei-Chan anhören. „Ja, mach ich“, kam es nur von Shan, der den Mund verzog und dem es gar nicht passte, Xiao in der Nacht allein zu lassen. Doch dann fiel ihm etwas ein und er setzte sich aufrecht hin. „Mein Bruder meinte mal, er hat da so ein komisches Zeug, mit dem verschwinden Narben. Ich kann ihn fragen, der hat so was doch immer dabei.“
Wei-Chan stimmte sofort zu, Xiaoshi allerdings dachte, Shan müsse dafür in die Wolkennische.
„Ich muss dafür nicht weg“, erklärte er und lächelte. „Er ist hier. Irgendwo da draußen buddelt er gerade in der Erde.“
Auf Xiaos Worte hin grinste er nur noch.

Es vergingen nur wenige Tage, bis Xiao endlich das Krankenzimmer verlassen durfte. Tagsüber versuchte Shan so oft bei Xiao zu sein wie er konnte und durfte, doch an diesem Tag musste Xiao nicht länger bei Wei-Chan sein.
Als Shan Xiao schließlich abholen wollte, sprach Wei-Chan ihn noch einmal an und Shan nickte. „Ich weiß“, antwortete er und nickte ernst. Niemand würde so etwas erlebte einfach wegstecken ohne ein seelisches Trauma. Doch mehr als für ihn da sein, konnte er vorerst nicht. Und vielleicht half das ja schon, damit er nicht irgendwann zusammenbrach.
„Xiao, genug rumgelegen. Lust auf einen Spaziergang?“ Shan grinste, als er herein kam. Er versuchte zwar Wei-Chans Rat zu beherzigen, doch er wollte Xiao vorerst lieber ablenken und beschäftigen.
Dieser lächelte und war von der Idee begeistert.
Shan nickte. „Dann stelle ich dir gleich ein paar Leute vor, denen wir so begegnen. Keine Sorge, die kommen nicht in Scharen an“, grinste er. „Und wenn du Ruhe haben willst, gibt es genug Ecken wo keiner nervt.“
Xiao war schon gespannt auf die ganzen Leute und glaubte damit auch etwas über Shan zu erfahren, vor allem seine Kindheit.
„Na, hoffentlich nicht“, antwortete Shan darauf und begleitete Xiao nach draußen. „Die übertreiben doch alle, wenn die was erzählen. Glaub denen kein Wort.“
Xiaoshi wollte es trotzdem wissen und Shan verzog den Mund. „Ich hab dich gewarnt“, sagte er nur und zeigte Xiao schließlich den Feuerhain. Die meisten denen sie begegneten begrüßten Xiaoshi nur freundlich und hießen ihn willkommen. In einem Clan blieb nun mal nichts lang verborgen. Es wusste zwar nicht jeder von der Verbindung der beiden, doch was Xiaoshi durchgemacht haben musste, durchlief den Feuerhain wie ein Lauffeuer.
Am See, mit all den wunderschönen roten Lilien, überlegte Shan, ob er einen Umweg laufen sollte, um Mingyan zu umgehen, doch sie sollte um diese Uhrzeit ohnehin nicht hier zu finden sein.
Am Ende kamen sie bei Shans Haus an und Shan bat Xiaoshi einzutreten.
Sein Haus war nicht klein, allerdings lang nicht so groß wie das von Ren. Er hatte alles was er brauchte. Ein großes Bett, einen Schreibtisch, ein paar Regale in denen Bücher standen und in der Mitte des lang gezogenen Raumes und nah an einer Terrasse ein Tisch mit bequemen Kissen dazu. Es war schlicht und vermutlich fehlte der feminine Touch, doch es war auch gemütlich und hell. „Willst du einen Tee? Lian hat Kekse aus Gusu mitgebracht, die sind echt lecker.“
Xiao sah sich um und fand Shans Haus gemütlich, worauf sich Shan bedankte. Auf die Frage allerdings, wo Xiao schlafen könnte, zeigte Shan auf sein Bett. „Na, dort“, begann er, weil er es für selbstverständlich hielt. „Wenn dir das zu schmal ist, können wir noch ein Bett reinstellen. Platz ist genug.“
Xiaoshi lief knallrot an. Shan wunderte sich allerdings nur. „Ist dir das immer noch unangenehm?“, fragte er und überlegte. „Ich dachte, das Bett ist so groß, das reicht für zwei.“
Auf Xiaoshis Worte hin, wusste Shan nicht was er sagen sollte. Also ging er zu ihm und umarmte ihn sanft. „Sollten deine Nächte schlaflos sein, bin ich für dich da. Egal aus welchem Grund“, begann er schließlich und sah ihn wieder an. „Du kannst dich an mich lehnen, wenn dir danach ist. ...Du hast viel durchgemacht und ich möchte dich einfach nicht allein in einem Bett schlafen lassen. Vielleicht schläfst du besser, als du denkst.“ Shan strich Xiaoshi sanft über die Wange und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Und wenn du doch kein Auge zubekommst, können wir immer noch ein anderes Bett aufstellen. Also was denkst du?“, fragte Shan schließlich lächelnd.
Zumindest gab Xiao schließlich zu, lieber eine schlaflose Nacht zu haben, worauf Shan grinste und schließlich den Tee machte.

Als es Zeit war ins Bett zu gehen, ließ Shan Xiao erst einmal seine Ruhe, sich an sein neues Zuhause zu gewöhnen und ließ ihm die Wahl, ob er zuerst oder später ins Bad wollte. Da Xiao lieber nach ihm ins Bad ging, versuchte Shan sich zu beeilen, allerdings nicht zu hetzen.
„Wenn du möchtest, kannst du das Hemd zum schlafen anziehen“, sagte Shan schließlich, als er aus dem Bad kam und Xiao ein weißes und weites Hemd reichte, in welches er nur reinschlüpfen musste.
Da es warm war, trug Shan nur eine kurze Hose und ein Hemd mit kurzen Ärmeln. Er mochte es einfach nicht, zu viel im Bett anzuhaben. Es störte nur.
Als Shan sich hinlegte, brannte nur noch eine kleine Kerze, welche jedoch genug Licht gab, um sich zurecht zu finden. Xiao brauchte eine Weile, bis er es schaffte, sich zu Shan ins Bett zu legen und der Braunhaarige versuchte ihn nicht zu drängen.
Als er es allerdings geschafft hatte, drehte sich Shan zu Xiao um. „Wenn du etwas brauchst, dann wecke mich. Egal was es ist, ja?“
Xiao nickte lächelnd, doch schien alles zu haben, was er momentan brauchte.
Shan strich sanft über Xiaos Wange und gab ihm einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich etwas über ihn beugte, um das Licht zu löschen. „Schlaf gut“, sagte er schließlich, als er sich wieder hinlegte.
Xiao murmelte nur noch ein paar Worte und war still.

Shan wollte Xiao auch weiterhin nicht zu nahe kommen, da er nicht wusste, ob er es wollte, also hielt er sich zurück, den Blonden in den Arm zu nehmen. Zudem waren seine Wunden noch nicht vollständig verheilt und er wollte ihm nicht zusätzlich schaden. Also lag er irgendwann auf dem Rücken und schlief bald ein.
Die vielen kräftezehrenden Tage und Nächte, die Shan weder gut schlief, noch sonst etwas tat was erholend war, ließen ihn lang schlafen. Noch ließ Binghe oder auch Shi Mei ihn in Ruhe. Die Tage des Trainings kamen ohnehin irgendwann wieder. Doch bis dahin hatte Shan vielleicht noch wenige Tage, die auch er sich erholen konnte und vor allem dort sein konnte, wo er gebraucht wurde.
Irgendwann wachte Shan schließlich auf und sah Xiaoshi am Bett sitzen. „Du bist schon auf?“, fragte er und setzte sich schwerfällig auf. Seine Haare hingen wild nach allen Seiten und mit einer Hand streifte er nur die nervigen Strähnen nach hinten. „Wie hast du geschlafen?“, fragte er schließlich und sah Xiaoshi dabei an.
Xiaoshi gab ihm Antwort und lächelte dabei, doch Shan wusste nicht, ob er wirklich ehrlich zu ihm war. Selbst in den Briefen hatte er sich sehr wage ausgedrückt.
Shan schlug die Bettdecke zurück und setzte sich näher an Xiao heran. „Mein Bruder hat dir irgendwelche besonderen Blumen ans Bett gestellt, damit du keine Alpträume bekommst. Aber wir hatten keine Blumen diesmal hier. ...Hattest du denn Alpträume?“
Xiao schüttelte allerdings den Kopf und wich dem Thema aus, also sagte Shan dazu nicht mehr weiter und rückte an die Bettkante. Er wusste, wenn Xiao irgendwann reden wollte, würde er sicher zu ihm kommen.
Bei Xiaos weiteren Worten wurde Shan allerdings hellhörig. „Habe ich das?“, fragte er und überlegte. „Ich habe doch aber nur geschlafen?“
Bei Xiaos Antwort wurde Shan jedoch immer verblüffter. „Was? Wieso? Was hab ich gemacht?“
Xiao allerdings wollte es partout nicht preisgeben.
„Das macht mich nur noch neugieriger.“, sagte er und grübelte. Da Xiaoshi es ihm vermutlich ohnehin nicht sagen würde, beließ er es vorerst dabei und schlug vor frühstücken zu gehen.



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Im Feuerhain mit Shan und Xiao, in Huolin, auf einem Berg, unten im Tal


Die heißen Quellen waren eine Wohltat und auch wenn sie für den Moment ermüdeten, half die kühle Luft, des aufkommenden Abends, wieder munterer zu werden. „So eine heiße Quelle ist etwas wunderbares. Im Winter, wenn überall der Schnee liegt, hat es sicher etwas geheimnisvolles“, sagte Aishan und lief mit Ren in Richtung seines Hauses. Doch Binghe lief ihnen über den Weg und sprach sie an.
Aishan nickte höflich. „Vielen Dank“, begann er und überlegte. Er hatte so lang die Kleidung des Lan Clan getragen und etwas in ihm wollte das noch nicht gleich ändern. Allerdings, nur weil er in einem anderen Clan war und diese Kleidung tragen sollte, hieß es nicht, er würde den Lan Clan verraten. Selbst Xichen wünschte ihm alles Gute und legte ihm keine Steine in den Weg. Es war nur ungewohnt, nach so langer Zeit, so viel auf einmal zu ändern. Doch da Xiaoshi sich ohnehin noch erholen musste, hatte Aishan noch eine Weile Zeit.
Eine Sache beschäftigte ihn jedoch trotzdem und er richtete sein Wort an Hao Binghe. „Auch wenn ich ab sofort in einem neuen Clan zu Hause sein werde, habe ich dem Lan Clan einen Eid geschworen, den ich gern erfüllen möchte. Wenn ihr erlaubt, möchte ich meine Kleidung so lang tragen, bis ich eines Tages heiraten werde.“ Vor allem sprach Aishan damit sein Stirnband an, welches er nur vor Ren ablegte und erst mit seiner Heirat auch vor allen anderen ablegen wollte.
Auf Binghes Antwort hin verbeugte sich Aishan leicht und lächelte dankend. Auch wenn das Clanoberhaupt damit einverstanden war, fühlte es sich trotz allem etwas anmaßend an, doch er wollte nicht all seinen Prinzipien entfliehen, die ihm all die Jahre etwas bedeutet hatten.
„Ist das denn für dich auch in Ordnung?“, fragte Aishan, als sie weiter liefen, der Ren nicht einfach außen vor lassen wollte.
Auf Rens Antwort hin lächelte Aishan und nickte. „Ich danke dir.“

Am nächsten Tag beschäftigte Aishan sich wieder mit den Beeten, die noch einiges an Pflege nötig hatten. Es war später Vormittag, als jemand auf ihn zugelaufen kam, um ihm einen Brief zu überreichen. Aishan wunderte sich, denn er wusste nicht, wer ihm schreiben könnte. Nicht viele wussten in der kurzen Zeit, wo er zu finden war.
Er säuberte sich kurz seine Hände, nahm den Brief und ging unter einen nahestehenden Baum, um ihn im Schatten besser lesen zu können. Sein Ausdruck änderte sich immer wieder, bis er einen ernsten Blick behielt. In dem Brief stand, dass seine Verlobte ihn sprechen wollte, die ihn durch den kurzen Besuch bei seinem Vater ausfindig gemacht hatte.
Aishan glaubte an einen schlechten Scherz und er überlegte den Brief einfach zu ignorieren. Nach all den Jahren glaubte er nicht wirklich daran, dass Lin Mei ihn immer noch heiraten wollte, zumal sie nie offiziell verlobt waren und sie in all der Zeit doch längst einen anderen gefunden haben musste. Außerdem wusste sein Vater sehr wohl, wo Aishan die vielen Jahre war. Wenn diese Frau also etwas zu klären gehabt hätte, wäre ein Brief zum Lan Clan sinnvoller gewesen. Mit all den wirren Gedanken war für Aishan zumindest klar, er würde auf diesen Brief nicht antworten.
Shan kam mit Xiao vorbei, weil er fragen wollte, ob sie alle gemeinsam essen gehen wollten und blickte seinen Bruder fragend an. Aishan jedoch schüttelte nur den Kopf, steckte den Brief ein und und ging mit den beiden mit.
Beim Essen fragte Aishan Xiaoshi, wie es ihm ging, auch, weil er das Thema um den Brief vergessen wollte.
Xiaoshi antwortete darauf fröhlich, worauf Aishan nicht anders konnte als zu lächeln. „Das freut mich.“
Sie unterhielten sich noch über vielerlei Dinge und vergaßen für den Moment ihre Sorgen.

Nach dem Mittag wollte Aishan noch einmal in die Stadt, um etwas Dünger zu kaufen, den er unbedingt brauchte, wenn er die Pflanzen schneller wachen ließ und am Ende nicht lauter dünne Stängel haben wollte. Der schattenspendende Baum, der den nachts blühenden Scheinmohn vor Sonne schütze, war bereits so groß, dass man unter ihm sitzen konnte, doch noch lang nicht groß genug, um darunter genug Blumen zu pflanzen.
Er gab Wei-Chan Bescheid, dass er in spätestens zwei Stunden zurück sein würde und machte sich auf zu Rens Haus, um sein Geld zu holen. Dabei machte er einen Umweg über den Übungsplatz und sah einige Clanmitglieder beim Training. Auch Ren.
Shi Mei erklärte gerade jemandem etwas, als er Aishan sah und auf ihn zuging. Er fragte ob er etwas zu tun habe, denn sonst könnte er am Training teilnehmen. Ansonsten würde er ihm etwas zum lesen mitgeben, in dem verschiedene Übungen beschrieben sind.
Noch konnte sich Aishan vor dem Training drücken, denn er war noch lang nicht fertig, mit seiner Aufgabe, die er als wichtiger empfand, da die Pflanzen noch vor dem heißen Sommer groß genug sein sollten. Also nahm er das Buch mit und legte es vorerst in Rens Haus ab. Vielleicht konnte er, wenn er wieder kam, darin noch etwas lesen.
Im Haus angekommen, dachte Aishan wieder an den Brief und sah noch einmal darauf. Nach einem kurzen Überlegen jedoch schüttelte der den Kopf, zerknüllte den Brief und warf ihn in einen kleinen Korb, der für Papier gedacht war. Wenn das eine neue Art seines Vaters war, womit er ihm das Leben schwer machen könnte, wollte Aishan lieber gar nicht erst darauf eingehen.

In Huolin angekommen suchte er die Straßen mit den Ständen ab und fragte sich schließlich durch. Er wollte nicht unnötig Zeit verschwenden und lieber bald fertig werden. Nur, weil er jetzt im Clan zu Hause war, hieß das nicht, er konnte trödeln. Auf Kampftraining war Aishan zwar nicht erpicht, doch wirklich drücken konnte er sich vermutlich nicht dauerhaft.
Bei einem Händler kaufte er genug Dünger und andere Sachen, die er noch nützlich fand und gab etwas extra, damit die Sachen noch heute im Feuerhain abgeliefert wurden.
Kaum, dass er fertig war, sprach eine Frau ihn an, die in Begleitung mehrerer Männer war. „Du bist Hua Lian, nicht wahr?“ Sie lächelte freundlich, doch ihre Begleitung verriet, mit ihr war nicht zu spaßen. „Oder besser gesagt inzwischen Lan Lian.“
„Wer möchte das wissen?“, fragte Aishan und sah die Frau vor sich fragend an.
„Ich bin Lin Mei, deine Verlobte“, begann sie und verschränkte die Arme. „Es war gar nicht so einfach dich ausfindig zu machen.“
Aishan blieb skeptisch. „Mich ausfindig zu machen ist nicht so schwer. Ich bin zwanzig Jahre im Lan Clan gewesen.“
Lin Mei verzog den Mund. „Dein Vater ist nicht gerade mitteilsam und sonst kannte niemand deinen richtigen Namen. Woher sollte ich wissen, dass du im Lan Clan bist und auch noch deren Namen angenommen hast.“
„Um genau solche Begegnungen zu meiden?“, kam es von Aishan und sein Gesicht war so neutral wie das von Shi Mei, der gerade einen Lachanfall hatte.
Lin Mei war kein bisschen begeistert von Aishans Antwort, versuchte sich aber zusammenzureißen. „Lass uns doch ins Gasthaus auf mein Zimmer gehen und dort weiter reden.“
„Ich wüsste nicht was es da zu bereden gibt“, kam es knapp von Aishan.
„Du bist immer noch mein Verlobter.“
Aishan schüttelte den Kopf. „Nicht das ich wüsste. Mein Vater teilte mir nur mit, das er eine Frau für mich gefunden hatte, doch eine offizielle Verlobung gab es nie.“
„Ja, weil du einfach abgehauen bist.“ Lin Mei wurde zorniger, doch beruhigte sich schnell, bei den vielen Menschen, die ihnen zusehen konnten. „Komm schon, lass uns wenigstens reden, soviel bist du mir schuldig.“
Aishan sah zu den Männern. „Wenn die draußen bleiben, in Ordnung.“
Lin Mein sah ihre Begleitung an und nickte schließlich.

In einem großen Zimmer, im Gasthaus, saßen sich die beiden schließlich gegenüber. Aishan machte momentan dem Lan Clan alle Ehre. Aufrecht saß er da, mit neutralem Blick und sagte nur dann etwas, wenn es nötig war. Lin Mei seufzte und bestellte Tee.
„Wieso bist du abgehauen?“, fragte sie schließlich. „Du kanntest mich doch noch gar nicht. Wäre es so schlimm gewesen, mich erst einmal kennenzulernen?“
An sich hatte sie recht, das wusste Aishan, doch sie kannte ihn nicht und wusste nicht, was er damals durchgemacht hatte und Flucht nun mal als einzige Lösung sah.
„Ich verstehe nicht, wie du so viele Jahre daran festgehalten hast. Inzwischen hättest du längst die Frau eines anderen Mannes sein können“, kam es von Aishan, ohne Lin Meis Frage zu beantworten.
„Du hast keine Ahnung, was meine Eltern mir alles an Männern vorgesetzt haben.“
„Vermutlich welche, die nicht viel Geld in die Familie gebracht hätten“, kam es von Aishan prompt.
Lin Meis Augen wurden schmal, doch nach einem kurzen seufzen blickte sie wieder normal. „Mag sein, das Geld eine Rolle spielt, doch ich wollte einen Mann, der auch gut aussieht.“
„Ich war damals zehn Jahre. Niemand kann in dem Alter sagen, wie man einmal aussieht.“
Lin Mei seufzte erneut. „Doch, ein wenig schon. Deine Eltern sind beide sehr gutaussehend... Verzeih, deine Mutter lebt schon lang nicht mehr... Und mir wurde erzählt, was für ein hübscher Junge du warst. Das machte mich neugierig.“
Aishan schüttelte den Kopf. „Und jetzt sind es Narben, die mein Gesicht entstellen.“
„Pah“, begann Lin Mei und richtete sich auf. „Als wenn du dadurch weniger gut aussiehst. Sei mal nicht so bescheiden. Du bist extrem attraktiv. Ich würde dich immer noch nehmen“, schwärmte sie herum.
Der Tee wurde gebracht und Lin Mei schenkte Aishan und sich Tee in kleine Becher ein.
Aishan trank einen Schluck und atmete tief durch. „Es tut mir leid, wenn du durch mich etwaige Unannehmlichkeiten gehabt hast, doch ich bin nicht interessiert.“
„Wieso nicht?“, fragte Lin Mei und wurde etwas lauter. „Bin ich dir nicht hübsch genug? Das Geld deines Vaters ist mir egal.“
Aishan schüttelte den Kopf. „Das ist es nicht. Doch ich werde keine Frau heiraten. Das wollte ich damals schon nicht. Und die Verlobung war damals nie offiziell, somit bin ich dir zu nichts verpflichtet. Zumal seit diesem Tag mein Vormund Lan Qiren war und alles was mein Vater je über mich entschieden hat, damit zunichte wurde.“
Lin Mei verstand nichts. „Wieso willst du nie eine Frau heiraten? Der Lan Clan ist doch kein Mönchskloster in dem man so einen Eid ablegt.“
Aishan hatte keine Lust ihr die Wahrheit zu sagen, also stand er auf. „Ich denke, wir haben lang genug über etwas geredet, bei dem es keine Einigung geben wird. Ich muss zum Feuerhain zurück. Es wartet Arbeit dort auf mich.“ Doch bevor Aishan auch nur einen Fuß in Bewegung setzen konnte, verschwamm sein Sichtfeld. Fragend blickte er zu der Frau ihm gegenüber, die in Ruhe ihren Tee trank.
„Was ist los?“, fragte sie ohne groß schockiert zu sein. „Geht es dir nicht gut?“
Die Worte von Lin Mei wurden immer dumpfer und ihm wurde langsam schwarz vor Augen.
„Was war in dem Tee?“, fragte Aishan noch, doch die Antwort hörte er nicht mehr.

Aishan wachte auf und wunderte sich nicht, dass er nicht mehr im Gasthauszimmer in Huolin war. Unter ihm war fester Stein inmitten eines sandigen Gebiets mit kargem Baumbewuchs. Der Wind wehte stärker und Aishan sah bald wieso.
Ein hochgelegenes Gebiet, welches nicht sehr weit von Huolin entfernt sein konnte, und mit verschiedenen kleinen Häusern bebaut.
Die Gebäude waren alt und nur eins schien noch in gepflegtem Zustand zu sein. Der Hof in dem Aishan saß, hatte keine befestigte Mauer mehr. Man konnte rundherum die Berge sehen und nicht weit von ihm entfernt, trennten nur wenige Büsche einen steilen Abhang, der zu einem Tal mit einem ruhig verlaufenden Fluss führte.
Als Aishan an sich herunter sah, trug er nicht mehr seine eigene Kleidung, sondern nur noch ein einfaches Gewand. Zusätzlich hatte er alte Eisenketten um die Handgelenke, dessen Enden am Boden befestigt waren und nur für den notdürftigen Zweck gereinigt zu sein schienen.
Aishan seufzte lautlos, als er sah, in welcher Situation er sich befand. Die Sonne stand schon weit unten und vermutlich wurde er im Feuerhain bereits vermisst.
Lin Mei trat schließlich zu ihm und hockte sich vor ihn. „Tut mir Leid. Das war nicht meine Absicht. Ich wusste nicht, dass du so schnell umkippst. Dabei wollte ich dir noch einen Vorschlag machen, mit dem wir vielleicht gemeinsam leben können.“
Aishan hob kurz seine Arme. „Zu was dann die Ketten? Du scheinst mir ja alles weggenommen zu haben, mit dem ich mich hätte verteidigen können.“
„Ich falle auf eure Tricks nicht rein“, grinste Lin Mei und schüttelte den Kopf. „Kaum dreht man sich um, schon könnt ihr Kultivierer eine Armee vernichten.“
Aishan hob fragend die Augenbrauen. „Das ist doch etwas weit hergeholt.“
Lin Mei setzte sich zu Aishan auf den Boden. „Ich habe nicht so viel Zeit, also hier mein Vorschlag. Du unterschreibst diese Papiere, das macht uns offiziell zu Ehepartnern und du musst mich nie wieder sehen.“
„Abgelehnt“, antwortete Aishan nur und Lin Mei rückte etwas näher.
„Du wirst am Ende auch etwas davon haben.“
„Und was soll das sein?“
Lin Mei suchte nach den richtigen Worten, wusste allerdings nicht wie sie Aishan überzeugen konnte, als sprach er weiter.
„Es scheint dir ja nicht allein um Geld zu gehen, dazu kannst du auch einen anderen Mann nehmen, der ebenfalls Geld hat. Scheinbar geht es dir auch nicht um das Aussehen, wenn du wieder verschwinden willst. Also, was willst du wirklich?“
„Ich brauche den Einfluss der Hua Familie, um in den kaiserlichen Palast zu kommen. Meine Eltern sind unter Arrest und ohne Einfluss lassen sie mich nicht rein. Dein Vater hat einen Ratssitz, besser kann man es nicht treffen.“
„Wieso sollte ich dir das glauben? Das hättest du mir auch im Wirtshaus erzählen können und wenn das wahr ist, gäbe es andere Wege.“
Lin Mei stand genervt auf. „Glaubst du denn, ich habe nicht längst an alles gedacht? Woher soll ich denn wissen, wie du über solche Sachen denkst? Du könntest genauso gut zum kaiserlichen Palast spazieren, nachdem ich dir das gesagt habe, um mein Vorhaben zu melden. Dann wären meine Eltern am Ende tot. Weiß ich denn, wie jeder von euch im Lan Clan tickt? Es gibt nicht nur gute Sachen, die man von den ganzen Clans hört. Viele terrorisieren Menschen und glauben über allem zu stehen. ...Ich habe dir das jetzt auch nur erzählt, weil du in dieser Situation nicht sofort etwas unternehmen kannst. Und glaub mir, kein Clan mischt sich in politische Dinge ein, die bis zum Palast des Kaisers gehen.“
Aishan sah nach oben zu Lin Mei, die ihn immer noch wütend anblickte. „Wenn deine Geschichte wahr ist, wie glaubst du damit deine Eltern zu befreien? Du magst hinein kommen, doch nicht wieder raus. Und deine gesamte Familie wäre für immer auf der Flucht.“
„Dein Name sollte genug Eintritt verschaffen, um sie auf legalem Wege herauszuholen. Und sollte das nicht möglich sein, werde ich dort schon raus kommen. Die Wachen sind dort nicht so genau bei denen die raus gehen, sondern nur die rein wollen. Und dann gehen wir nach Dongying. Ich habe dort lang genug gelebt und kann das auch weiterhin und meine Eltern nehme ich mit.“
Aishan überlegte kurz, doch sein Blick sagte bereits, das er auch hierbei nicht helfen würde. „Sagen wir, ich würde dir helfen. Dann denkst du allerdings immer noch nur an dich und deine Eltern. Meine Familie wäre im Verruf und wäre ebenso gesucht. Politisch müsste man viele Asse im Ärmel haben, damit das kein Nachspiel hat. Ist dir das vielleicht in den Sinn gekommen?“
„Dann hilf mir doch, verdammt noch mal.“
„Wenn ich das tue, dann auf andere Weise und vor allem nicht so.“ Dabei hielt Aishan seine Arme hoch, als Zeichen, dass die Ketten zuerst weg sollten. „Du willst Vertrauen? Dann fang damit an.“
Kurz zögerte Lin Mei doch winkte einen Mann herbei, der etwas entfernt da stand und sofort zur Tat geschritten wäre, sollte Aishan etwas wagen.
Doch, kaum dass er sich auf den Weg machen wollte, erschütterte der Boden und alles blieb erschrocken stehen.
„Bist du das? Hör auf damit“, sagte Lin Mei leicht verängstigt.
„Wäre ich das, hätte ich schon eher damit angefangen“, antwortete Aishan nur und blieb ruhig.
Lang bekam er allerdings nicht mehr die Möglichkeit, da ein dumpfes Grollen begann, gefolgt von einem starken Beben, welches die Erde spaltete und einen Zugang zu einem unterirdischen Gang frei gab. Noch war es hell genug und nichts traute sich heraus, doch anhand der Geräusche konnte man bereits ahnen, dass es mindestens ein großes Monster war, welches sich einen neuen Weg suchte, aus seiner engen Behausung zu entfliehen.
Der Mann mit den Schlüsseln wurde in den Spalt gezogen und ward nicht mehr gesehen.
Lin Mei starrte zum Abgrund, in dem der Mann verschwunden war. „Was ist das in letzter Zeit mit diesen ganzen Monstern?“, schrie sie und drehte sich panisch zu Aishan. Kurz überlegte sie. „Ich hole dein Schwert, damit bekommen wir die Ketten durch.“
Kaum gesagt, rannte sie zu dem noch gut erhaltenen Gebäude, doch als sie ins Innere rannte, stürzte die Decke ein und Aishan wusste nicht, ob Lin Mei darunter begraben wurde.
Aishan hatte keine Zeit zum überlegen. Zum Glück hatte er schmale Handgelenke und versuchte so aus den Ketten herauszukommen. Immerhin eine Seite bekam er nach einer Weile heraus, auch wenn er sich dabei verletzte, doch das waren nur Kratzer, im Vergleich zu dem, was dieses Monster anrichten würde, sollte es aus dem Berg heraus kommen.
Wieder bebte der Boden und direkt unter Aishan tat sich ein weiterer Spalt auf. Hastig versuchte er auch seine andere Hand zu befreien, doch kaum waren die Ketten weg, stürzte hinter ihm der Hang ab und riss Aishan mit sich. Gerade so konnte er sich an einer der Ketten festhalten und versuchte wieder nach oben zu gelangen, als die Ketten aus ihrer Verankerung rissen und Aishan nach unten rutschte. Nur mit Hilfe von Ranken, konnte er seinen Sturz bremsen, doch in der kurzen Zeit hatte er keine Möglichkeit genug Ranken wachsen zu lassen, so dass er, sobald er fast unten war, mit dem Fuß weg knickte und ein starker Schmerz bis ins Bein nach oben zog.

Eine kurze Zeit war Aishan nur ohne Bewusstsein, doch es wurde bereits dunkel.
Er blickte sich um und konnte weder jemanden sehen, noch irgendein Monster oder Menschen hören. Nur der Fluss plätscherte munter vor sich hin.
Aishan stand auf, ließ es jedoch gleich darauf wieder sein. Sein Knöchel tat weh und das Laufen würde ihm schwer fallen. Zudem hatte er sein Schwert nicht dabei, um sich damit zu verteidigen oder geradewegs zum Feuerhain zu fliegen. Wo auch immer er war, denn er kannte diese Gegend nicht.
Nachdem er sich umgesehen hatte und keine schnelle Hilfe erwarten konnte, raffte er sich schließlich auf und humpelte zum Fluss, um sich zu säubern und seinen Fuß ins Wasser zu halten. Auch wenn er gerade nicht viel tun konnte, Kühlung half bei einer Verstauchung immer und er wollte nicht, das sein Fuß noch anschwoll.
Am Wasser angekommen, setzte er sich auf einen etwas größeren Stein und hielt seine Füße und Handgelenke ins Wasser. „Gleich viel besser“, sagte er zu sich und seufzte tonlos.
Aishan dachte nach.
Sicher würden einige vom Hao Clan bereits nach ihm suchen und hoffentlich auch finden. Doch spätestens mit dem auftauchen eines erneuten Monsters, sollte es Clanmitglieder anziehen. Ob sie ihn so weit abseits des Geschehens allerdings finden würden, war eine andere Sachen.
Lin Mei hatte jedoch recht. Was war in letzter Zeit mit diesen Monstern los? So viele in so vielen Gebieten in so kurzer Zeit mit solch zerstörerischen Kräften.


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#127 Am 07.10.2023 um 17.35 Uhr

Lichtgarde
Yuzana
Kitsune-Mod
Yuzana
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Nachrichten: 360

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im Feuerhain→ mit Shan und Aishan


Es dauerte nicht einmal eine Sekunde, da wollte Shan Xiaoshi auch schon aus Wei-Chans Haus entführen und schlug vor, das er und Xiaoshi einen Spaziergang durch den Feuerhain zu unternehmen. So hatte Xiaoshi die Möglichkeit auch einige Mitglieder kennenzulernen. Vielleicht half das auch etwas, das der Blondhaarige nicht mehr ganz so schüchtern war. Obwohl sich Wei-Chan sicher war, dass dies noch etwas dauern würde aber auch nicht mehr so lange. Sobald die seelische Wunde geheilt ist, wird die Schutzmauer komplett brechen und Xiaoshi würde in einem neuen Licht erstrahlen. Doch war sich der Arzt auch sicher, dass dies dann sicher auch Shans Verhängnis wird. Denn dann könnte er Xiaoshi wohl so sehr verfallen, das der Braunhaarige wohl in einigen Situationen nicht mehr so locker sein würde. Wie immer begann Xiaoshi Shan anzustrahlen und antwortete mit einem Nicken. „Sehr gerne. So kann ich durch dich ein bisschen den Feuerhain kennenlernen.“ Auf Xiaoshis Antwort hin, erklärte Shan ihm, dass er so auch gleich ein paar Mitglieder kennenlernen konnte. Woraufhin Xiaoshi neugierig die Ohren spitze und große Augen machte. „Ich bin wirklich schon auf die Leute gespannt und freue mich, auch neue Leute kennenzulernen. Vielleicht erfahre ich ja auch etwas über deine Kindheit.“ antwortete Xiaoshi fröhlich darauf. Shan dem es lieber war, dass Xiaoshi nicht zu viel erfuhr, erwiderte direkt darauf, dass er hoffte, dass es nicht so sein würde, da alle einfach übertreiben würden. Weshalb Xiaoshi nicht anders konnte als zu Lachen. „ Aber ich möchte es trotzdem gerne wissen.“

So ließ sich Xiaoshi neugierig von Shan herumführen. Der Feuerhain war erstaunlicherweise ziemlich groß und spiegelte überall in seiner Umgebung das Thema Feuer wider. Alleine die Bäume deren Blattwerk die ganze Zeit über rot waren bis hin zu den Lilien auf einem wunderschönen See. Es wirkte wirklich, als würde es im Feuerhain brennen. Ein Anblick der Xiaoshi sprachlos machte. Der Feuerhain hatte seine eigene Schönheit und je mehr Xiaoshi sah und je mehr Leute er kennenlernte, umso mehr verstand er, warum die Mitglieder des Hao Clans gerne hier waren und den Clan auch nicht verlassen wollten. Hier stimmte irgendwie alles. Irgendwann kamen sie bei Shan zu Hause an. Sofort wurden Xiaoshis Augen groß, als er dieses schöne Haus sah. „Du hast es hier richtig schön. Es ist so einladend und gemütlich.“ kam es von ihm. Als Shan ihn fragte ob er einen Tee möchte, nickte Xiaoshi sanft. „Ja sehr gerne. Aber sag wo werde ich schlafen?“ wollte Xiaoshi wissen und sah sich um. Als Shan ihm jedoch erklärte, dass er mit ihm in einem Bett schlafen würde, wurde Xiaoshi knallrot und sah Shan mit großen Augen an. Nie hätte der Blondhaarige gedacht, dass er nicht nur für immer bei Shan wohnen durfte, sondern sie wirklich schon wie ein Ehepaar ein Bett teilten. Automatisch begannen sich in Xiaoshis Kopf wilde Bilder abzuspielen. Würde er hier mit Shan wirklich eins werden. Sofort wurde dem Blonden noch heißer. „Du meinst... wir zwei in deinem Bett? Bist du dir sicher?“ stotterte er mit verlegener Stimme. Irgendwie musste er diese Fantasien loswerden. Wer weiß was Shan von ihm halten würde, wenn dieser wüsste, wie versaut er in Wirklichkeit war.

Wie zu erwarten, war Shan über Xiaoshis Reaktion mehr als verwundert. Der Braunhaarige wusste nicht was gerade in Xiaoshi vor sich ging und dieser schämte sich einfach, für seine Gedanken. Seit wann war er so lüstern geworden? War es wirklich der Moment, als Xiaoshi Shans Glied an seinem Hintern gespürt hatte? Oder war er schon immer so verdorben, nur jetzt kam es erst richtig zum Vorschein? Mehr als verlegen sah Xiaoshi aus diesem Grund zur Seite und schüttelte mit dem Kopf. „Nein es ist mir überhaupt nicht unangenehm. Es ist mir nur irgendwie peinlich. Immerhin denke ich so schon die ganze Zeit immer nur an dich. Wie soll das dann werden, wenn ich dich jeden Tag neben mir liegen habe und deine Wärme spüre und deinen Geruch in der Nase habe. Da werde ich doch nie schlafen können, wenn du so in meinen Gedanken und meinem Herz herumgeisterst.“ antwortete Xiaoshi ehrlich aber mit einer etwas leiserer und verlegener Stimme. Xiaoshi hoffte wirklich, dass Shan ihn nicht komisch fand oder so. Doch stattdessen nahm Shan den Blondhaarigen in die Arme und erklärte ihm, dass er für ihn da war. Anschließend strich Shan ihm noch sanft über die Wange. In diesem Moment schloss Xiaoshi für einen kurzen Moment die Augen. Denn er genoss es sichtlich, von Shan so berührt zu werden und am liebsten hätte er noch eine ganze Weile in Shans Armen verbracht. Langsam öffnete Xiaoshi die Augen, legte die Arme um Shan und gab diesem ebenfalls einen kurzen Kuss. Jedoch küsste er ihn direkt auf die Lippen. „Ich danke dir sehr für das Angebot und das du für mich da bist. Aber wenn ich die Wahl habe, dann will ich lieber eine schlaflose Nacht durch dich haben, als dann doch alleine in einem Bett zu schlafen. Immerhin beruhigt mich deine Körperwärme sehr.“ antwortete Xiaoshi ehrlich. Egal ob das gerade gewagt war oder nicht aber er konnte diese Worte einfach nicht unterdrückt lassen und musste sie sagen.

Der restliche Tag verlief eher ruhig. Shan und Xiaoshi tranken Tee und unterhielten sich etwas. So lange bis es Zeit wurde schlafen zu gehen. Da Shan Xiaoshi die Wahl ließ, wer zuerst ins Bad gehen sollte, entschied sich Xiaoshi dafür erst nach Shan ins Bad zu gehen. Immerhin wollte Xiaoshi nicht, dass Shan seinen Körper sah. Auch wenn es Shan vielleicht gar nicht störte. Somit wartete er ruhig, bis Shan mit dem baden fertig war. Dies dauerte auch nicht lange und als Xiaoshi ins Bad gehen wollte, überreichte ihm Shan ein Hemd, in welches er nur reinschlüpfen musste. Mit einem freundlichen Lächeln bedankte er sich und verschwand ebenfalls ins Bad. Dort angekommen drückte Xiaoshi seine Nase erst einmal an das Hemd, in der Hoffnung, Shans Geruch daran war zunehmen. Doch leider roch es nicht nach Shan, nur nach Seife. Nachdem Xiaoshi fertig war und das Bad verlassen hatte, ging er mit langsamen Schritten zum Bett. Innerlich holte er kurz Luft und legte sich langsam und vorsichtig zu Shan. Nachdem er lag, erklärte Shan Xiaoshi, dass er ihm sagen sollte, wenn er irgendetwas brauchte. Woraufhin Xiaoshi sanft lächelte. „Ja ich werde sofort Bescheid geben, sollte ich etwas brauchen. Aber ich denke ich hab alles. Vielen Dank.“ antwortete er Shan ehrlich. In diesem Moment, strich Shan Xiaoshi über die Wange und gab ihm erneut einen Kuss auf die Stirn. Kurz schloss Xiaoshi die Augen und fragte sich, warum Shan ihn immer nur auf die Stirn küsste. Shan konnte ihn ruhig auch auf die Lippen küssen. Immerhin sehnte sich Xiaoshi auch nach Shans Lippen. Doch als sich Shan plötzlich über Xiaoshi beugte, lief Xiaoshi rot an und sein Herz begann schneller zu schlagen. Ein Kribbeln durchführ seinen Körper und innerlich machte er sich bereit, Shans Hände zu spüren. Jedoch passierte nichts davon. Stattdessen losch Shan einfach nur das Licht. Um sich nicht zu verraten. Wünsche Xiaoshi Shan auch nur eine gute Nacht und murmelte ein „Schlaf du auch gut.“ Xiaoshi wusste nicht warum, aber irgendwie war er im inneren doch ein bisschen enttäuscht. Er war wirklich davon ausgegangen, dass Shan ihn berühren und küssen würde. Doch stattdessen hatte Shan nicht einmal im Traum daran gedacht irgendetwas in der Richtung mit Xiaoshi zu machen. Nun lag Shan seelenruhig neben ihm und schlief den Schlaf der Gerechten.

Xiaoshi hingegen konnte nicht schlafen. Seine Gedanken drehten sich im Kreis. Fragen über Fragen gingen ihm durch den Kopf und keine konnte er beantworten. Irgendwann jedoch schlief er dann doch ein. Jedoch war der Schlaf alles andere als ruhig. Sein Traum war mehr als heiß und wild. Überall auf seinen Körper spürte er Shans Wärme, Shans Hände und Lippen. Immer wieder entwich Xiaoshi ein wohliges Seufzen. Doch auf einmal riss eine Hand Xiaoshi weg und er landete in einem dunklen, feuchten und kalten Raum. Nichts war zu sehen. Einzig die eine sehr bekannte Stimme erklang. „Was glaubst du wer du bist? Glaubst du wirklich, dass dich jemand wirklich lieben wird? Sieh dich an. Dein Körper ist mit Wunden übersät und du kannst nichts. Niemand würde so einen abstoßendend hässlichen Körper berühren wollen. Nicht einmal aus Mitleid. So dreckig und nutzlos du bist. Hinter Gitterstäben bist du viel besser aufgehoben. Dort kannst du mit deiner schmutzigen Begierde bleiben.“ Die Stimme gehörte Jiang Cheng. Während Jiang Cheng immer wieder auf Xiaoshi einredete tauchte Zidian auf. Schweißgebadet wurde Xiaoshi wach. Leicht benommen sah er sich um und als er Shans schlafendes Gesicht neben sich sah, war der Blondhaarige mehr als erleichtert. Langsam setzte er sich auf, schließ leise ins Bad und zog sich aus. Dabei betrachtete er seinen Körper und strich mit dem Finger über eine der Wunden. Sofort kamen ihm Jiang Chengs Worte aus dem Traum wieder in den Sinn. Sofort hockte sich Xiaoshi hin und legte den Kopf auf seine Arme und ließ den Tränen freien Lauf. Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, wusch er sich den Schweiß vom Körper und die Tränen aus dem Gesicht und setzte sich aufs Bett, um Shans schlafendes Gesicht zu betrachten. Nach einer ganzen Weile wurde auch Shan wach. Immer noch müde setzte dieser sich auf und wollte wissen, ob Xiaoshi gut geschlafen hatte. „Ja bin ich. Ich hab so lange geschlafen, das ich nicht länger schlafen konnte.“ antwortete er mit einem nickten und lächelte Shan sanft an. Er wollte und konnte Shan nicht von dem Traum erzählen. Immerhin war es nur ein Traum, der keine Bedeutung hatte. „Ich habe soweit gut geschlafen, auch wenn ich erstaunlicherweise wirklich nur sehr kurz geschlafen habe. Ich bin wirklich sehr ausgeruht. Aber du solltest dich noch etwas schonen.“ antwortete er mit einem sanften Lächeln und fuhr mit der Hand durch Shans Haar.

Doch als Shan sich plötzlich aufsetzte, näher an den Blonden heranrutschte und wissen wollte, ob er keine Alpträume hatte, biss sich Xiaoshi innerlich auf die Lippe. Eigentlich wollte er Shan nicht anlügen. Doch wollte er ihn auch nicht beunruhigen. Weshalb er nicht ganz die Wahrheit erzählte. Immerhin war der Anfang ja alles andere als ein Alptraum. „Nein alles in Ordnung, Ich hatte keine Alpträume oder so. Dafür hab ich nicht so lang geschlafen, da du mich doch sehr abgelenkt hast.“ antwortete er Shan. Dieser schien aber nicht zu wissen was Xiaoshi meinte und wollte wissen was er den gemacht hatte, außer zu schlafen. Sofort schoss wieder die Erinnerung von Shan, wie er über ihn gebeugt war und der Traum in Xiaoshis Kopf, weshalb er sofort verlegen zur Seite sah. „ Von wegen nur geschlafen. Du hast viel mehr gemacht.“ murmelte er und versuchte die Bilder abzuschütteln. Jedoch wurde Shan daraufhin nur noch neugieriger und begann nachzufragen. Sofort stieg die Hitze wieder in Xiaoshis Gesicht und seine Wangen färbten sich rot.

„Als ob ich dir das verrate. Wenn du nicht weiß was ich meine, dann werde ich nichts sagen.“ antwortete er und sah verlegen zu Boden. Xiaoshi konnte unmöglich Shan davon erzählen, wie wild und heiß sein Traum war und wie sehr sich Xiaoshi mehr gewünscht hatte. „Reicht doch schon, dass du mir so nicht aus dem Kopf gehst und ich in deiner Nähe sein will. Da werde ich dir doch nicht mehr verraten.“ fügte er ehrlich hinzu. Trotzdem hoffte der Blonde, das er irgendwann so viel Selbstvertrauen hatte, Shan ganz offen und ehrlich zu sagen, was er wollte. Vielleicht würde er es irgendwann doch schaffen, Shan so zu verführen, dass dieser nicht mehr wusste, wo ihm der Kopf stand. Doch momentan fehlte ihn noch etwas der Mut. Was jedoch nur daran lag, das Jiang Cheng noch viel zu präsent und schwebte wie eine dunkle Wolke über Xiaoshi. Doch schien zu Xiaoshis Glück Shan aufgegeben zu haben und schlug vor zum Frühstück zu gehen. Sofort nickte Xiaoshi und ging mit Shan gemeinsam in den Speisesaal.
Nachdem sie mit dem Frühstück fertig waren, begleitete Xiaoshi Shan mit zum Trainingsplatz. Doch da es für den Blonden noch stricktes Trainingsverbot gab, bekam Xiaoshi von Shi Mei ein Buch in die Hand gedrückt, wo er alle wichtigen Schwerttechniken des Hao Clans aufgelistet und ganz genau beschrieben waren. Shi Mei war der Meinung, wenn Xiaoshi nicht am Training teilnehmen konnte, so konnte er trotzdem mit dabei sein und schon einmal die wichtigsten Grundlagen lernen. Etwas worüber Xiaoshi mehr als dankbar war. Weshalb er sich neben das Trainingsfeld setzte und anfing die Aufzeichnungen zu lesen. Ab und zu ließ der Blondhaarige mal von den Aufzeichnungen ab und Shan beim Training zu. Alles was er dort sah, war neu für ihn. Auch wenn er nicht direkt am Training teilnehmen konnte, so fühlte er sich als vollwertiges Mitglied des Hao Clans. Vor allem, weil Shi Mei zwischendurch zu Xiaoshi kam und fragte ob er alles verstand oder etwas erklärt bekommen wollte.

So verging die Zeit und es wurde Zeit für das Mittagessen. Doch bevor Xiaoshi zusammen mit Shan zum Speisesaal gingen, machten sie einen Abstecher zu Aishan. Der wieder bei seinen Beeten war. Jedoch schien er dieses Mal nicht komplett in seine Pflanzen vertieft zu sein. Xiaoshi bemerkte, wie Aishan etwas in der Hand hielt und einen merkwürdigen Gesichtsausdruck dabei hatte. War etwas Schlimmes passiert? Jedoch fragte der Blondhaarige nicht nach. Auch Shan schien nicht weiter nachzufragen und gemeinsam gingen sie zum Speisesaal. Während des Essens unterhielten sie sich alle fröhlich und irgendwann wurde Xiaoshi von Aishan gefragt wie es ihm ging. „Vielen Dank für die Nachfrage aber mir geht es soweit ganz gut. Es tut zwar ab und zu weh, wenn ich mich falsch bewege aber sonst scheine ich Glück im Unglück gehabt zu haben. Außerdem hab ich ja Shan, an den ich mich kuscheln darf wen ich es will.“ antwortete er fröhlich. Auch wenn Xiaoshi von Alpträumen geplagt wurde und es ihm seelisch nicht ganz so gut ging, so stimmte es aber, dass die Wunden wirklich kaum noch schmerzten. Was wohl sicher auch an Wei-Chans Salbe lag. Sie war schmerzlindernd und desinfizierend zugleich und sollte zusätzlich die Heilung beschleunigen. Weshalb Xiaoshi sicher auch mindestens in 5 Tagen soweit wieder fit war, dass er mit am Training teilnehmen konnte. Nachdem sie mit dem Essen fertig waren, verabschiedeten sie sich von Aishan und Xiaoshi ging zusammen mit Shan wieder zur zweiten Runde des Trainings.









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im Feuerhain → mit Hao Binghe (NPC), Shi Mei (NPC) | in einem Tal → mit Aishan


Am nächsten Morgen, wurde Ren zu seiner Überraschung zeitig wach. Die Sonne war gerade erst dabei aufzugehen. Auch wenn der Rotäugige fast immer vor Aishan wach wurde, so war er nie vor Sonnenaufgang wach. Doch heute war es anderes. Ren konnte zwar nicht sagen warum, jedoch hatte er ein merkwürdiges Gefühl. So als ob der Tag noch etwas für ihn bereit hielt, womit er nicht rechnet und nicht akzeptieren würde und könnte. Etwas verschlafen sah Ren neben sich und betrachtete mit einem sanften Blick seine schlafende Magnolie. Sofort schloss er Aishan sanft in seine Arme, sog dessen Geruch tief ein und schloss noch einmal die Augen, bis es Zeit wurde aufzustehen und zum Training zu gehen.
Das Training war wie immer mehr als anstrengend und Shi Mei forderte jedes einzelne Mitglied so sehr, dass jeder auf dem Trainingsplatz ins schwitzen kam und wirklich mit der Kraft zu kämpfen hatte. Jedoch störte es niemanden. Jeder im Clan wusste, wie anstrengend Shi Meis Training war und vor allem wie gut es war. Niemand im Clan war schlecht und jeder wurde genau so trainiert, wie er es brauchte. Auch wenn es einige Mitglieder gab, die viel lieber mit Hao Binghe trainierten, da dieser um einiges sanfter war. Doch nicht für Ren. Ren schätzte das Training mit Shi Mei und war jedes Mal total konzentriert und bemerkte nicht einmal, das Aishan kurz vorbeigekommen war. So trainierte er intensiv weiter. Immerhin wollte Ren irgendwann gegen Shi Mei gewinnen. Was alles andere als einfach war. Denn bis jetzt hatte Ren jedes Mal verloren und Shi Mei war in keinem einzigen Kampf, den die beiden ausgetragen hatte, ins Schwitzen gekommen oder musste sich großartig anstrengen. Jedes Mal hatte Ren mitbekommen, das jeder Kampf für Shi Mei keine Herausforderung war und er auch mit geschlossenen Augen gegen Ren gewonnen hätte. Etwas, was Ren noch mehr anstachelte stärker zu werden. Vor allem, weil er jetzt einen Menschen an seiner Seite hatte, den er unbedingt beschützen wollte. Immerhin wollte Ren nicht eine einzige Sekunde mehr ohne Aishan sein. Er liebte diesen Mann so abgöttisch, dass er Aishan wirklich jeden Wunsch erfüllen wollte und würde, wenn er es konnte.

So verging die Zeit und irgendwann war das Training auch vorbei. Etwas überrascht, das Aishan nicht vor Ort war, um Ren abzuholen oder ihm zu begrüßen, sah sich Ren um. Jedoch konnte er nirgendwo seine Magnolie finden. Nicht einmal, als er die Beete aufsuchte, konnte er Aishan finden. Etwas, was Ren stutzig machte und innerlich auch leicht unruhig werden ließ. Trotzdem suchte er weiter den Feuerhain nach Aishan ab. Er ging zu seinen Eltern, zu Wei-Chan und anschließend nach Hause. Doch egal wo er war, von Aishan war nichts zu sehen. Weshalb sich Rens Herz für einen Moment leicht zusammenzog. Sofort machte er sich auf den Weg nach Huolin, wo er auch da nach Aishan suchte. Er befragte jeden einzelnen Bewohner, ging in jedes Geschäft, in jedes Gasthaus und zu jedem Stand und fragte nach seinem wertvollsten Schatz. Doch keiner konnte ihm helfen. Weshalb in Ren immer mehr die Sorge und leichte Panik aufstieg. Er wusste, dass etwas passiert sein musste. Jedoch wusste er nicht was. Sofort machte er sich auf den Weg zum Feuerhain zurück. Er musste mit seinem Vater reden. Ren war sich sicher, dass sein Vater und auch Shi Mei helfen konnten. Auf dem Weg zurück gingen Ren die verschiedensten Gedanken durch den Kopf. Wodurch seine Sorgen und Ängste nur noch mehr geschürt wurden. Zudem wusste Ren jetzt, was dieses merkwürdige Gefühl vom morgen zu bedeuten hatte. Es war der Vorbote darauf, dass man ihm seinen wertvollsten Schatz rauben würde. Anscheinend wollte irgendjemand nicht, dass Ren endlich glücklich war und das für immer so blieb. Jedoch würde Ren dies nicht zulassen. Denn egal wer dahintersteckt. Ren würde Aishan finden und denjenigen ganz genau zeigen, das mit ihm nicht zu scherzen war, wenn es um seine Magnolie ging.
Als Ren wieder zurück war, ging er sofort zu seinem Vater. Dabei war ihm auch vollkommen egal, ob Hao Binghe gerade Zeit hatte oder nicht. Immerhin ging es um Aishan. Er wollte ihn sofort wieder haben. Weswegen jede Minute zählte. Denn Ren war fast dem Wahnsinn nahe. Er konnte vor lauter Sorge und Sehnsucht kaum noch rational denken. Seine Gedanken kreisten nur um Aishan und was diesem alles Schlimmes passiert sein konnte. Bei seinem Vater angekommen erklärte Ren Binghe sofort die Situation und wie sehr er sich sorgen machte. Ohne Ren zu antworten, sah Binghe Shi Mei an, der die ganze Zeit neben dem Clanoberhaupt stand, und gab Shi Mei den Auftrag, sofort nachzuforschen, wo Aishan in Huolin war und was er genau gemacht hat oder wen er getroffen hatte. Sofort nickte Shi Mei und verschwand. Immerhin hatte er einen Auftrag bekommen und diesen würde Shi Mei auch erfüllen und das so schnell und so gewissenhaft wie es nur ging. In de Zwischenzeit richtete sich Bignhe wieder an seinen Sohn und erklärte Ren, das er sich beruhigen und erst einmal nach Hause gehen sollte. Zudem erklärte Binghe, dass sie Aishan finden würden und dass es ihm ganz sicher auch gut ging. Binghe wusste, das Aishan sehr zäh war und sich so schnell nicht unterkriegen oder besiegen ließ. Weswegen er Ren bat, einfach abzuwarten, bis Shi Mei mit Informationen zurück war. Immerhin wusste Ren genau, dass er Shi Mei und auch Binghe vertrauen konnte. Keiner würde Aishan in Stich lassen. Doch wäre es auch unklug einfach so loszustürzen. Immerhin kann man sich durch unüberlegtes Handeln auch selbst in Gefahr begeben. Eine Bitte und Antwort die Ren ganz und gar nicht gefiel. Auch wenn er ganz genau wusste, dass sein Vater recht hatte, so wollte er keine Minute warten. Jedoch tat Ren erst einmal das, was ihm sein Vater gesagt hatte. Somit ging er zu sich nach Hause.

Dort angekommen blieb Ren erst einmal mitten im Raum stehen und sah sich um. Denn Ren spürte sofort, das Aishan fehlte. Denn mit Aishans verschwinden ist auch das Leben und die Liebe aus Rens Haus verschwunden und die Stille und Dunkelheit machten sich breit und hüllten Ren sofort wieder in seien Einsamkeit von damals. Eine Einsamkeit die Ren ganz und gar nicht gefiel. Weshalb er versuchte sich abzulenken und sich eins von Aishans Büchern schnappen wollte. Doch in diesem Moment, fiel Ren ein Brief in die Finger. Als er sah, an wen der Brief adressiert war und von wem er stammte, begann Ren, ohne darüber nachzudenken, den Brief zu lesen. Mit jedem Wort was er las, wurden seine Augen immer größer und die Wut stieg in ihm auf. Weshalb er den Brief zerknüllte und mit seiner Kraft verbrannte. Anschließend schnappte er sich sein Schwert und begann gegen den Wunsch seines Vaters auf eigene Faust nach Aishan zu suchen. Shi Mei, der Ren bemerkt hatte, schüttelte kurz mit dem Kopf und ging zu Binghe zurück. Dort angekommen verbeugte er sich und erklärte seinem Clanoberhaupt, das dessen Sohn auf eigene Faust losgegangen sei. Sofort begann Binghe tief zu seufzen und begann sich mit den Fingern über seine Stirn zu streichen. „Warum kann er nicht einmal die Füße stillhalten und vernünftig sein? Ich weiß ja, dass er gerade wahnsinnig vor Sorge ist aber trotzdem. Wieso kann er nicht so vernünftig und ruhig wie Shan sein und ebenfalls kurz warten bis wir wissen wo wir suchen müssen? Warum vertraut er uns nicht einfach und muss stattdessen auf eigene Faust losgehen? Merkt er nicht, dass dies nichts bringt und auch ihn in Gefahr bringt?“ kam es mit einem leicht verzweifelten Ton. Shi Mei, der nicht bemerkte, dass Hao Binghe darauf keine Antwort haben wollte, sah sein Oberhaupt an. „Nun das liegt daran, dass er ihr Sohn ist. Er ist genauso heißblütig und ungestüm wie sie es sind, Oberhaupt Hao.“ begann er und sah nach draußen. „Außerdem würde ich nicht sagen, das Shan sehr vernünftig ist. Shan ist genauso heißblütig und unvernünftig. Das er noch nicht losgerannt ist, liegt wohl eher daran, das Xiaoshi bei ihm ist. Ich bin mir sicher, wäre Xiaoshi nicht bei ihm, wäre auch Shan gedankenlos losgestürzt und würde jetzt nach Lan Aishan suchen. Da sind sich die beiden Brüder komplett ähnlich und nehmen sich nichts. Denn auch wenn er nicht mit ihnen Blutsverwandt ist, so ist Shan trotzdem ihr Sohn. Auch wenn Ren und Shan es vielleicht auch nicht hören wollen aber sie sind sich sehr ähnlich.“ fügte Shi Mei trocken und ohne jegliche Gesichtsregungen hinzu. Eine Antwort die Binghe noch tiefer seufzen ließ. „Das wollte ich nicht hören. Immerhin weiß ich das selbst. Sie sind beide durch und durch meine Söhne und das merkt man in jeder Faser ihrer Körper.“ antwortete Binghe und begann Shi Mei anschließend zu fragen ob er etwas herausgefunden hatte. Wie zu erwarten, konnte ihm Shi Mei einige wichtige Informationen geben und auch einen Hinweis, wo sie suchen mussten. Weshalb Binghe Shi Mei sofort beauftrage, Shan und einige andere Clanmitglieder zu schnappen und zu dem Ort zu fliegen und nach Aishan zu suchen.

In der Zwischenzeit suchte Ren immer noch wie verzweifelt nach Aishan. Auch wenn er keine Ahnung hatte wo er suchen musste, so ließ er sich von Aishans Armband leiten. Immerhin floss in diesem auch ein bisschen von Aishans Energie. Auch wenn sie nur schwach vorhanden war, so konnte er mit dieser Energie wenigstens ein bisschen Aishan lokalisieren. Trotzdem brauchte Ren sehr lange und die Sonne war bereits fast untergegangen, bevor er ein Anzeichen von Leben fand. Doch war dieses Leben kein Mensch, sondern riesige Monster die Aussahen wie Würmer. Ohne darüber nachzudenken, begann sich Ren auf diese Monster zu stürzen und versuchte sie zu bezwingen. Es dauerte eine ganze Weile, eh er dieses Monster besiegt hatte, welches auf den Weg zu dem naheliegenden Dorf war. Gerade als Ren wieder auf sein Schwert steigen wollte, hörte er ein erneutes lautes Geräusch, was genauso klang wie der Monsterwurm den er zuvor besiegt hatte. Sofort machte sich Ren auf den Weg und folgte dem Geräusch. Jedoch war er dafür erneut auf sein Schwert gestiegen und flog durch den Himmel. Dabei entdeckte er einige zerstörte Häuser und einen Fluss. In dem Moment, wo Rens Augen auf das zerstörte Gebäude fiel, sah er Aishans Schwert aufblitzen. Ohne nachzudenken, ob noch mehr dieser Monster dort lauerten, flog er nach unten, schnappte sich Aishans Sachen und begann nach ihm zu suchen. Inzwischen war die Sonne bereits untergegangen, was die Suche nun noch schwieriger machte. Doch da Ren nun Aishans Schwert hatte, wusste er, dass sein Geliebter hier irgendwo sein musste. Somit begann Ren wie wild nach Aishan zu suchen. Ren suchte überall nach Aishan und fand ihn nicht, was Rens Angst ins Unermessliche steigen ließ. Denn Ren hatte immer mehr das Gefühl, das er Aishan an diese Monster verloren hatte, die immer mehr und mehr wurden. Gerade als Ren sich dem Verlust und der Wut hingeben wollte, bemerkte er wie das Armband vibrierte und ins Tal zu zeigen.
Sofort machte sich Ren auf den Weg und begab sich ebenfalls runter ins Tal. Auf den Weg dorthin, sah er etwas weißes am Fluss sitzen. Ohne darüber nachzudenken, stürzte sich Ren nach unten, sprang von seinem Schwert und landete hinter der weißen Gestalt. „Yulan…“ sagte Ren und umarmte sofort seine geliebte Magnolie. Anschließend drehte er Aishan sanft um und küsste ihn leidenschaftlich. „Ist alles in Ordnung? Was ist passiert?“ wollte Ren sofort wissen, nachdem er den Kuss gelöst hatte und begann Aishan zu betrachten. Dabei erkannte er sofort, dass dessen Hände verletzt waren. Das Aishan ihm erzählte das es ihm gut ging, war Ren mehr als erleichtert und drückte ihn fester aber immer noch sanft an sich. „Gott bin ich froh, dass dir nichts passiert ist. Du ahnst nicht, wie verrückt ich vor Sorge war. Ich hatte wirklich Angst, dass man dich mir weggenommen hat und ich dich für immer verloren habe.“ kam es von Ren der sanft über Aishans Wange strich. Anschließend hob er Aishan vorsichtig auf die Arme. „Geht es so? Auf den Weg nach Hause, wirst du mir aber erzählen was passiert ist und wer dafür verantwortlich ist. Denn ich muss denjenigen dafür noch bestrafen.“ wollte er wissen. Ren hatte dabei vollkommen die restlichen Monster vergessen. Erst als er ein erneutes Geräusch hörte, erinnerte er sich wieder an die Bestien, welche entweder auf das Dorf oder auf sie zukam. Gerade als Ren überlegte wie er Aishan aus der Schusslinie bekam, tauchte eine große Feuersäule auf. Es war Shi Mei mit seiner Gruppe, die gerade die restlichen Monsterwürmer beseitigt hatten und zu Aishan und Ren gingen. „Wie ich sehe, kommen wir ja genau richtig.“ kam es von Shi Mei, der Wei-Chan zeigte, das er sich Aishan anschauen sollte. „Shi Mei, wie bist du so schnell hier her gekommen?“ wollte Ren wissen, der Aishan vorsichtig abgesetzt hatte, damit sich Wei-Chan um seine geliebte Magnolie kümmern konnte. „Nun im Gegensatz zu dir, sind wir nicht unüberlegt losgestürzt.“ antwortete Shi Mei und wollte ebenfalls wissen ob es Aishan soweit gut ging und wie er in diese Situation gelandet war.


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#128 Am 16.02.2024 um 14.17 Uhr

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Meria
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Unten im Tal, im Feuerhain mit Ren, dann bei Binghe


„Ren?“, fragte Aishan verblüfft, der nicht so schnell erwartet hatte überhaupt jemanden zu sehen. „Oh.. ja, mir geht es gut“, begann er zu erklären, als Ren nach seinem Befinden fragte. Dann sah er kurz auf seine Handgelenke und zu seinem Fuß. „Ich kann nur nicht gut laufen. Ich habe mir den Fuß beim Sturz verstaucht.“ Dazu kam, er war von oben bis unten verdreckt und das passte ihm gar nicht, das Ren ihn so sehen musste, und vermutlich bald noch mehr.
Das Ren wissen wollte, wer das war ließ Aishan innehalten. Sollte er frei raus erzählen, wer ihn entführt hatte? Was würde Ren dann mit ihr machen? Er hatte Mitleid mit ihr und sie war so verzweifelt, das sie schon zum Äußersten griff. Und war sie nicht auch bereit gewesen, ihn sofort wieder zu befreien, damit sie zivilisiert weiter reden konnten? Vor allem aber fiel ihm etwas ein.
Bevor Aishan fragen konnte, wo Lin Mei war, traf bereits die Verstärkung ein.
„Das ist in zwei Tagen wieder weg“, begann Aishan erneut, als Wei-Chan sich dessen Verletzungen ansah. Er versuchte gerade eher, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, jetzt, da die Monster in ihrer Nähe erst einmal vernichtet waren. „Was ist mit Lin Mei?“, fragte er. „Sie war dort oben und ist verschüttet worden. Lebt sie noch?“
Nachdem Shi Mei ihm bestätigte, das sie am Leben war und nur leichte Blessuren davon getragen hatte, atmete Aishan beruhigt aus. „Gut“, begann er und nickte. „Bitte nehmt sie mit zum Hao Clan. Sie hat euch zwar eine Menge zu erklären, doch ich möchte ihr auch helfen.“ Ihm war klar, dass seine Aussage zuerst einmal für erstaunte Gesichter sorgen würde, doch trotzdem wollte er nicht einfach zusehen, wie zwei Menschen unter Arrest standen, die vielleicht nicht wirklich etwas verbrochen hatten. Allerdings musste Lin Mei auch das noch erklären. Zuvor war allerdings einfach nicht die Zeit dazu gewesen.

Shan hatte sich derweil um Lin Mei gekümmert, der auch Aishans Schwert aus den Trümmern gezogen hatte. „Was wolltest du von meinem Bruder?“, fragte er leicht grimmig und Lin Mei sah ihn erstaunt an.
„Er ist dein Bruder? Weiß dein Vater von dir?“, fragte sie und blieb vorerst im Dreck sitzen.
„Ich denke schon“, antwortete Shan knapp, doch hatte keine Lust auf ein Plauderstündchen. Also ließ er sie bei zwei anderen Hao Mitgliedern zurück und folgte den anderen. Er wollte immerhin wissen, ob sie Aishan gefunden hatten und wenn ja, in welchem Zustand. Als auch er sah, dass es seinem Bruder gut ging, fiel er ihm erleichtert um den Hals. In der Hand immer noch das Schwert von Aishan. Wei-Chan hatte kaum seine erste Untersuchung beenden können, als Shan ihn zur Seite schob, um zu seinem Bruder zu gelangen.
Sie unterhielten sich kurz, bevor Ren Aishan wieder auf seine Arme nahm und sie sich erst einmal zurück zum Hao Clan aufmachten.
Lin Mei blieb kleinlaut auf einem Bett bei Wei-Chan sitzen und ließ sich verarzten. Sie spürte die Blicke des Mannes mit den roten Augen sehr deutlich und es wäre sicher besser, ihm nicht allein zu begegnen. Aishan versuchte ihn allerdings etwas zu beschwichtigen. Er erzählte Ren die ganze Geschichte. „...und für die Monster die aufgetaucht sind, konnte sie nichts“, beendete er seine Geschichte.
Ren bestätigte das zwar, gab ihr dennoch die Schuld daran, das er dabei verletzt wurde. Immerhin wäre es gar nicht erst dazu gekommen, wäre sie nicht so weit gegangen. Doch Aishan lächelte mild und legte eine Hand auf Rens Arm. „Ja, ich weiß“, sagte er knapp. „Lassen wir es am nächsten Morgen Hao Binghe entscheiden, was mit ihr passiert.“

Und so kam es, das Lin Mei am nächsten Morgen vor Hao Binghe treten musste, um sich zu erklären. Aishan wollte dabei sein. Immerhin ging es um ihn und auch wenn er die Nacht gern vergessen würde, so wollte er sie nicht nur dem Urteil des Clanoberhaupts überlassen.
Shan hatte halb in der Nacht nur noch Xiaoshi kurz erklärt, was alles passiert war und konnte ihn und sich selbst etwas beruhigen. Immerhin konnte auhc er noch ein paar Stunden schlafen.
Aishan, der nicht bei Wei-Chan übernachten musste, machte beizeiten, das er aus dem Bett kam. Er konnte trotz guter Medizin noch nicht den Fuß groß belasten, also hopste er einfach ein paar Schritte, um sich seine Robe anziehen zu können. Doch weit kam er nicht, denn Ren hielt ihn auf, trug ihn zurück zum Bett und brachte ihm seine Robe direkt ans Bett. Er wusste, es würde ohnehin nichts bringen, etwas zu sagen, also ließ er es sein. „Aber ich will bei dem Gespräch später dabei sein“, sagte er und zog sich an. Immerhin das konnte Ren ihm nicht verbieten. Allerdings musste er sich überlegen, wie er dort hin kam, ohne von Ren getragen zu werden. Ihn einfach Frühstück holen zu lassen und er humpelte derweil zum Haupthaus, war keine Option. Er hatte vielleicht die Wahl, wenn alle beim Frühstück waren und deswegen kaum einer unterwegs. So sah ihn niemand, oder kaum jemand und er entkam seltsamen oder neugierigen Blicken. „Wenn ich jetzt nicht laufe, wie komme ich denn sonst dann zum Haupthaus?“, fragte er schließlich direkt.
Natürlich wollte Ren ihn tragen. Als er allerdings anfing mit einer Stütze, die er benutzen könnte und die vielleicht zusammengebaut werden könnte, plusterte Aishan die Wangen auf. „Das kommt gar nicht in Frage. Außerdem werde ich morgen sicher wieder besser laufen können.“ Kurz wurde er kleinlaut. „Aber wenn du mich schon hinträgst, dann, wenn alle beim Frühstück sind.“ Sonst ließ er es lieber gleich sein.

Im Haupthaus angekommen begrüßte er Hao Binghe und Hao Mingyan freundlich und ließ es sich nicht nehmen, dabei wenigstens zu stehen. Kurz darauf bekam er einen Platz angeboten, bedankte sich für das schnelle Eingreifen und nickte ihnen zu. Auf die Frage hin, wie es ihm ginge lächelte er mild. „Mir geht es gut. Vielen Dank“, sagte er knapp und sah bald zu Lin Mei, die von Shi Mei herein geführt wurde. Noch einmal wurde die ganze Geschichte bis ins Kleinste erklärt. Aishan hatte etwas Mitleid mit der Frau, die vor ihnen allen hockte und nicht mehr wusste, wie sie sich verteidigen sollte.
„Wenn ich meine Eltern wieder habe, verschwinden wir aus dem Land und ihr müsst uns nie wieder sehen“, sagte sie hoffnungsvoll.
Natürlich fragte Hao Binghe sie, wie sie glaubte, ihre Eltern dort herauszubekommen. Sie waren sicher nicht zu Unrecht dort.
„Es war ein Missverständnis“, versuchte Lin Mei zu erklären. „Sie haben nichts verbrochen. Sie wurden für ein Verbrechen beschuldigt, was ein anderer getan hat. Ich habe aber keine Beweise. Die habe ich bereits seit Tagen gesucht, doch der wahre Täter ist längst über alle Berge.“
Binghe beruhigte sie und schickte Shi Mei bereits fort, der die Beweise finden sollte, um Lin Meis Eltern dort heraus zu holen.
Lin Mei war so überrascht, das ihr die Worte fehlten. Doch ihr stiegen die Tränen in die Augen und sie nickte Binghe zu. „Ich danke euch“, begann sie und drehte sich zu Aishan. „Es tut mir wirklich leid. Ich wollte das nicht, aber wusste einfach nicht mehr was ich machen sollte.“ Immerhin kannte sie genug Clans, denen ihr Anliegen völlig egal gewesen wäre. Und woher sollte sie wissen, das der Hao Clan da anders war.
„Ist schon gut“, antwortete Aishan mit einem Lächeln. „Versuche nur nicht noch einmal jemanden zu entführen, sondern frag vorher“, kam es mit einem leichten Grinsen.
Lin Mei nickte. „Ich verspreche es.“


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